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Entwicklungsspezifische Implementierung des Orientierungsplans

Der Orientierungsplan Baden-Württemberg in unserer Einrichtung


Unsere pädagogische Arbeit bezieht den Orientierungsplan als fachlich hilfreiche Quelle fest mit ein.
Dieser Abschnitt widmet sich:


1. Wie wir als pädagogische Fachkräfte das Kind empfinden
2. Welche Entwicklungen das Vorschulkind in seiner Zeit im Kindergarten vollzieht/ vollziehen kann
3. Wie der Orientierungsplan hierbei in unserer Einrichtung eine Rolle spielt
4. Qualitätssicherung

 

 Zu 1.Wie empfindet das pädagogische Fachpersonal das Kind:


Es ist uns in dieser Einrichtung bewusst, dass in den ersten 6 – 8 Lebensjahren eines Menschen die Grundlagen des weiteren Lebens gelegt werden. Das Kind befindet sich somit in einer höchst sensiblen Lebensphase, in welcher es bezüglich aller Entwicklungsbereiche mit nie wiederkehrender primärer Motivation empfindet, erfährt und lernt.

 

Somit tragen wir als seine neu dazugewonnenen Bezugspersonen die Mit-Verantwortung das Recht eines jeden Kindes auf Bildung und Erziehung als menschliches Bedürfnis verlässlich wahrzunehmen und umzusetzen. Das Kind benötigt dazu menschliche Zuwendung, soziale Einbindung, Anerkennung, Raum und Zeit, wie auch Essen, Trinken, Wärme, Schlaf und gute Luft. Es ist wichtig dem Kind eine friedvolle Umgebung zu schaffen, um humane Kompetenzen und Orientierungen selbst in sich einzubetten. Der noch heranwachsende Weltbürger braucht das Gefühl des „Ich bin Ich“ und des Teilseins in einer Gesellschaft (Familie, Freundeskreis, Kind mit dem Wissen, dass es in der Lage ist, unser Miteinander Tun/Lernen/Sein mit allen Sinnen offen empfangen zu können. Es soll als individuelles Wesen mit all seinen Stärken und Schwächen den persönlichen „Lebensrucksack“ füllen dürfen.


Der Orientierungsplan und wir stellen die Anforderung, dass ein jedes Kind in seiner Kindergartenzeit


A Anerkennung und Wohlbefinden erfährt.
B Die Welt entdeckt und versteht.
C Sich ausdrückt.
D Mit anderen lebt.


Diese grundlegenden Bedürfnisse sollen sich in den vom Orientierungsplan vorgegebenen Bildungs- und Entwicklungsfeldern Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl sowie Sinn, Werte und Religion stets wiederfinden. Jedes Bildungs-und Entwicklungsfeld muss sich in jeder Entwicklungsstufe des Kindes wiederfinden. Zur Verdeutlichung zeigen wir ihnen anhand der Entwicklungsstufen wie jeweils zwei Beispiele der Bildungs-und Entwicklungsfelder in unserer Einrichtung praktisch durchgeführt werden.

 

Zu 2. Die Einflussnahme des Orientierungsplans in unserer Einrichtung bezüglich der
Entwicklungsstufe des Kindergartenkindes


3. – 4. Jährige
Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt für das 3-Jährige Kind ein neuer Lebensabschnitt. Unser Eingewöhnungsmodell (siehe Seite …) soll dem Kind den Wechsel vom gewohnten familiären Umfeld in die neue Umgebung erleichtern und einen guten Start ermöglichen. Im Alter von drei Jahren beginnen Kinder nicht mehr nebeneinander sondern miteinander zu spielen. In diesem sozialen Miteinander lernen sie zu interagieren, zu kooperieren, zu teilen und vieles mehr. Ein Gefühl der Gruppenzusammen – und Gruppenzugehörigkeit entsteht. Auch die Grobmotorik wird in diesem Alter spezifiziert. Das Kind lernt zu rennen, zu hüpfen und zu klettern. Durch diese neu gewonnenen „Freiheiten“ wird es zunehmend unabhängiger. Das sich langsam stabilisierende „Ich-Bewusstsein“ drückt das kindliche Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Autonomie aus, welches ein wichtiger Prozess in der Entwicklung des Kindes ist.


Einfluss des Orientierungsplan am Beispiel Körper und Sinne:

 

A Körper
- Ausreichend Raum für Bewegung
- Angebote zur eigenen Körperwahrnehmung
- Spielmöglichkeiten am Boden
B Sinne
- Kuscheln/ körperliche Nähe
- Entsprechendes Spielmaterial (bunt, groß, verschiedene Beständigkeiten etc.)
- Rückzugmöglichkeiten


4 . – 5. Jährige


Im Alter von 4 Jahren sucht das Kind nach Möglichkeiten selbst tätig zu werden. Es entwickelt Selbstständigkeit und ergreift Initiative. Um das Kind darin zu bestärken und zu fördern, nimmt das pädagogische Fachpersonal die Rolle des „Moderators“ ein. Es stellt dem Kind das notwendige Material und die dazugehörigen Freiräume zur Verfügung. Als mitbestimmendes Mitglied der Kindergartengruppe wird das Kind individuell wahrgenommen und durch die Möglichkeit, sich und seine Meinung in den Kindergartenalltag einzubringen, bestärkt. Das 4- jährige Kind beginnt sich nun auch für Zahlen und Buchstaben zu interessieren, beginnt Fragen zu stellen, zu forschen und zu experimentieren.

 

Zu 3. Einfluss des Orientierungsplan am Beispiel Sprache und Gefühl/Mitgefühl:


A Sprache
- Geeignete Literatur
- Angebote im Schrift- und Zahlenbereich
- Gesprächsformen kennenlernen und mitgestalten
B Gefühl/Mitgefühl
- Soziale Umgangsformen praktisch umsetzen lernen
- Mensch/Tier/Natur schätzen lernen
- Rollenspielbereiche


5 . – 6. Jährige


Im Alter von 5 - 6 Jahren beginnt die Merkfähigkeit des Kindes stetig zu wachsen. Es kann sich sprachlich weitestgehend korrekt ausdrücken und kommuniziert erfolgreich. Im Kindergarten pflegt es zumeist feste Freundschaften und Kontakte, gestaltet diese aktiv und selbsttätig. In dieser Altersstufe erlangt das Kind mehr und mehr Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit. Impulse und Fragen, die das Kind sich stellt werden aktiv bearbeitet. In dieser Phase kommt große Lern- und somit auch Schulfreude auf.


Einfluss des Orientierungsplan am Beispiel Sinn, Werte und Religion und Denken:

 

A Sinn, Werte und Religion
- Blick ins Umfeld und darüber hinaus
- Teilnahme an Gottesdiensten, Festen etc.
- Erkennung der eigenen Vorbildfunktion (Begleitung von jüngeren Kindern)
B Denken
- Großentreff
- Entsprechende Portfolioarbeit
- Übertragung von Aufgaben und Verantwortung (Selbstständigkeit)
Um die Entwicklungsstufen ihrer Kinder noch weiter zu verdeutlichen finden Sie im Anhang die Tabelle „Stufen der Entwicklung“, welche übersichtlich in die Bereiche Körper, Geist, Sprache und Sozialverhalten aufgeteilt ist.

 

Zu 4. Qualitätssicherung:


Um die Qualität unserer pädagogischen Arbeit im Einklang mit dem Orientierungsplan gewährleisten zu können, stehen wir als pädagogisches Personal stets im Austausch in:


- Wöchentliche Dienstbesprechungen des Kindergartenteams
- Gruppeninterne Gespräche
- Supervision
- Austausch mit externen Fachkräften


Hierbei legen wir Wert darauf, dass unsere pädagogischen Inhalte regelmäßig hinterfragt, sowie neu formuliert werden und Aktualität behalten.